Reisezeitraum: 27.9.2021 bis 15.10.2021
Mit dem Campervan durch Schweden.
Anreisetag bedeutet bei uns "Fahrtag" das heißt 10 Stunden Autofahrt über Deutschland Hamburg, weiter nach Dänemark Kopenhagen.
Erster Stopp, erste Übernachtung an einem kleinen Hafen. Zweiter Anreisetage nochmal 7 Stunden Autofahrt bis nach Stockholm, ab da beginnt dann auch endlich der "richtige Urlaub" wenn man weiß man ist nun in der Hauptstadt des Landes angekommen und kann ab sofort alle Eindrücke aufsaugen und wirken lassen.
In der Hauptstadt selbst haben wir nur ein paar Stunden zugebracht, da unser eigentliches Ziel, die unberührte Natur Schwedens ist. Nach einer spektakulären Cityroller Tour zum Stadtkern und wieder zurück ging es mit unserem Camper weiter nach Sundsvall wo der Besuch des Skuleskogen Nationalpark anstand.
Der Park selbst zeichnet sich durch Berge, Wälder und Meeresküste aus. Wir haben uns für eine etwa 14km langen Wanderrundgang entschieden. Entlang ging es einem gut ausgeschilderten Pfad über einige Holzrampen bis zur Küste. Zu unserer Reisezeit waren wir so gut wie alleine in dem Nationalpark und konnten auch an einem sehr gut gepflegten Rastplatz verweilen und die Stille der Wälder genießen.
Vorbei an einem tollen großen Badesee ging es zurück zum Parkplatz.
Wir fuhren weiter Richtung Norden, das Straßennetzt in Schweden ist sehr gut ausgebaut. Auf der "Autobahn" kaum Verkehr. Wir haben uns entschieden parallel der ausgebauten Straßen zu fahren, um vielleicht doch das ein oder andere Wildtier zu sehen. Also folgten wir einigen Routen bestehend aus Schotter- und Buckelpisten mitten in Skandinavien.
Das ein oder andere Tier huschte am Straßenrand vorbei, ein Elch war auch in der Ferne im Wald zu erkennen. Nur die Hand-Augen-Koordination mit meinem Handy hat vor lauter Aufregung, in diesem Moment, nicht funktioniert.
Tief im Wald entdeckten wir eine Beschilderung zu einem Rastplatz und sind dieser mit unserem Camper gefolgt sind. Als wir das dichte Gebüsch mehr oder weniger durchquert haben, sahen wir einen kleinen See vor uns. Links daneben eine Hütte mit Feuerstelle und eine sehr ebene, große Stellfläche für Autos. Ein Traum, mitten in der Natur, Menschenleer. Wahnsinn. Hier werden wir eine kurze Zeit verweilen.
Nach dieser erholsamen Zeit ging es weiter Richtung Norden, den Polarkreis wollen wir noch passieren und natürlich auch die Polarlichter sehen. Wir folgten der schwedischen Küsten und bogen bei Töre dann ins Landesinnere ab, entlang der finnischen Grenze. Ziel ist ein größerer Campingplatz in der Stadt Gällivare.
Es ist Halbzeit unserer Reise und wir müssen dringend Wäsche waschen und in unserem Camper Großputz machen.
Das mit dem Wäsche waschen gestaltete sich doch etwas schwieriger als gedacht, also nicht das Waschen selbst, sondern eher die Kleidung wieder trocken zubekommen. In Schweden werden unter anderem Trockenschränke benutzt. Die nasse Wäsche wird in einen Schrank gehängt, der anschließend erwärmt wird, damit die Wäsche trocknen kann. Bei uns hat das semi funktioniert, kann vielleicht auch ein Bedienerfehler sein, da mein schwedisch nicht all zu gut ist. Also verbrachten wir zwei Tage im Ort Gällivare bis die Wäsche trocken war.
Wir fuhren weiter zum Nationalpark Muddus in Lappland. In diesem Naturreservart erwartete uns Moor-Landschaften, alte Wälder, tiefe Schluchten und Wasserfälle. Wir haben uns wieder für eine 14km lange Route entschieden. Über einige Holzstege, die uns hinauf und hinab durch Hügel führten, erreichten wir
nach 2,5 Stunden den großen Muddusfall. Die Geräuschkulisse war überwältigend und ließ die Wucht des Wassers erahnen.
Da die Sonne im Oktober gegen 16:30 Uhr untergeht und wir noch einen Stellplatz suchen wollten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Camper. Zum Abendessen gab es heute Folienkartoffeln, im offenen Feuer gebacken. Und nach unseren Recherchen zufolge, würden wir heute Polarlichter sehen, als stieg die Vorfreude auf den heutigen Abend. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen am See, richteten dort ein kleines Lager ein und genossen die Ruhe. Leider blieb die Polarlichter-Suche spät am Abend erfolglos, da der Himmel stark bewölkt war.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort, wieder in Richtung Süden.
Auf unserer Reiseroute standen noch der Nationalpark Sonfjället und der Nationalpark Fulufället auf dem Plan. Sonfjället haben wir uns rausgesucht, weil der gleichnamige Berg bekannt ist für seine raue Schönheit. Schon von weiten haben wir die karge Berglandschaft gesehen. Der Park selbst ist einer der wichtigsten Rückzugsorte der Bären. Wir sind natürlich bis zum Gipfel gewandert. Über enge Holzstege und Steintreppen führte der Weg immer weiter hinauf. Vom Gipfel aus hatte man einen fantastischen Ausblick auf den Park. Bären haben wir keine gesehen, aber dafür einige Spuren entdeckt.
Zwei Autostunden voneinander entfernt liegen die Nationalparks Sonfjället und Fulufället. Also entschieden wir uns, direkt den Fulufället-Park zu besuchen und in der Nähe zu übernachten, um am nächsten Tag früher dort zu sein.
Der Nationalpark Fulufället ist sehr beliebt bei Besuchern und die Infrastruktur ist gut ausgebaut. Am nächsten Tag angekommen, sahen wir bereits auf dem Parkplatz eine große Anzahl an Autos und Menschen. Da wussten wir, dass die Wanderung nicht so ruhig verlaufen würde, wie in den letzten Nationalparks. Viele Rastmöglichkeiten gab es auf unserer Wandertour, die meisten davon aber auch schon belegt mit Besuchern. Nichtsdestotrotz war die Wanderung über zahlreiche Holztreppen durch das wunderschöne Waldgebiet sehr schön. Wir legten eine kleine Wanderung von etwa 6 km zurück, wofür wir rund 2,5 Stunden benötigten.
Die letzten Tage in Schweden sind angebrochen und die Fähre zurück nach Deutschland bereits gebucht. Das bedeutet, wir fahren wieder in den Süden Schwedens zurück, machen noch einen kleinen Abstecher nach Göteborg und besuchen einen Wildtierpark mit Elchen, da wir auf unserer Reiseroute leider nicht viel Glück mit den skandinavischen Wildtieren hatten.
Der Smålandet Moose Safari Park in Markaryd ist auf jeden Fall empfehlenswert. Dort hatten wir die Gelegenheit, die majestätischen, großen Tiere aus nächster Nähe zu erleben.
Viele Nächte haben wir damit verbracht, den Blick zum Himmel zu richten, in der Hoffnung, die atemberaubenden Farben der Polarlichter zu sehen – leider nur mit mäßigem Erfolg. Doch in einer sehr klaren, kalten Nacht konnten wir zumindest einen Hauch von Polarlicht erhaschen.
Nun geht es nach 19 Tagen schwedischer Rundreise wieder zurück nach Deutschland! Es war ein entspannter Urlaub inmitten der Natur. Die Eindrücke der Landschaft sind unglaublich schön. Eine Reise auf jeden Fall wert!

Auszug unserer Reiseroute durch Schweden.